Saisonseröffnung am Stadttheater St.Gallen

Der neue Schauspieldirektor Jonas Knecht eröffnet die Saison 2016/2017 mit der Schauspieltrilogie "HotSpotHamlet". Innerhalb von zwei Wochen wird der aufregendste und widersprüchlichste Stoff der Theatergeschichte in drei komplett verschiedenen Umsetzungen auf die Bühne gebracht: als spartenübergreifendes Projekt in der Lokremise am 9. September, als Stück für junge Menschen im Studio am 14. September und als Tragödie in einer modernen Übersetzung auf der grossen Bühne am 23. September. So vielfältig die Interpretationsmöglichkeiten von Hamlet sind, so unterschiedlich werden die einzelnen Inszenierungen ausfallen - in ihrer Lesart, ihrer Ästhetik und ihrer Sprache.

Jonas Knecht eröffnet die Hamlet-Trilogie am Freitag, 9. September 2016 um 20 Uhr in der Lokremise mit dem spartenübergreifenden Projekt "Hamlet_LOK". Vier Tänzer, sechs Schauspieler und ein Musiker halten sich für Shakespeare-Spezialisten und tagen in der Lokremise. Doch das Spiel um Mord und Macht, um Liebe und Lüge zieht die Experten immer tiefer in den Strudel des Geschehens. Albtraumhaft steigen die zu Tode geredeten Figuren aus ihren Gräbern und ergreifen von den Tagungsteilnehmern Besitz.

Dass Hamlet keine verstaubte Theaterfigur ist, zeigt die Regisseurin Eveline Ratering in der Studioproduktion für Jugendliche am Mittwoch, 14. September 2016 ab 19 Uhr. "Hamlet_Studio" schildert die ungewöhnliche Begegnung dreier junger Menschen in einer Psychiatrie. Auf der Suche nach ihrem Weg ins Leben spüren sie, was ein selbstbestimmtes Leben mit eigenen Visionen sein könnte. Die Regisseurin stellt das Emotionschaos des Erwachsenwerdens in den Fokus ihrer Inszenierung und kommt damit im Heute an.

Auf der grossen Bühne nimmt die neue Hausregisseurin Barbara-David Brüesch am Freitag, 23. September 2016 ab 19.30 Uhr in "Hamlet_Gross" Hamlets Position zwischen archaischer Welt und modernem Regieren unter die Lupe: Denn es ist etwas faul im Staate Dänemark. Die Hofgesellschaft feiert Hochzeit, weil und obwohl der alte König tot ist. Hamlets Mutter Gertrud heiratet seinen Onkel Claudius, der damit zum Herrscher wird. Hamlets Welt ist aus den Fugen, für ihn wäre Selbstmord eine Option, doch sein ermordeter Vater fordert Rache wie in alten Zeiten. Was das mit St.Gallen und der modernen Schweiz zu tun hat? Eine Frage, die Barbara-David Brüesch mit ihrer Inszenierung stellen wird. Die Figur des Hamlet wird von der Appenzeller Schauspielerin Jeanne Devos verkörpert.

Am Sonntag, 4. September um 11 Uhr lädt das Theater St.Gallen zur Einführungsmatinee der Eröffnungstrilogie "HotSpotHamlet" in die Lokremise ein. Zuschauer erhalten Einblicke in die Inszenierungskonzepte und Hintergrundinformationen zu den drei Stücken.