Bruce Conner - Light out of Darkness

Bruce Conners (1933-2008) kritische Haltung zur Kunstwelt ist ebenso legendär wie sein Ruf als Vater des Videoclips. Er ist einer der herausragenden Künstler des 20. Jahrhunderts - ein "Artists Artist".

Die Ausstellung im Basler Museum Tinguely stellt sein experimentelles filmisches Werk mit einer repräsentativen Auswahl von neun Filmen vor, darunter die Arbeit "Crossroads" (1976), die Filmmaterial des ersten US-Unterwasser-Atombombentests von 1946 beim Bikini Atoll zu einer 36-minütigen Studie über Horror und Sublimität dieses apokalyptischen Ereignisses zusammenfügt. Sein Schaffen in unterschiedlichen Medien ist radikal und vielseitig, von berückender Schönheit und erschreckender Düsterheit, politisch, subversiv und von einer unmittelbaren sinnlichen Kraft, die unter die Haut geht. Viele seiner frühen Collagen, Assemblagen und Installationen sind nur selten zu sehen, weil sie - aus armen, ephemeren Materialien wie Nylon, Wachs oder verschlissenen Textilien zusammengefügt - hochfragil sind. Conners Haltung ist anarchistisch, geprägt von beissender Ironie, grenzenloser Dedikation und grösstmöglicher Ferne zum Kunstmarkt.

Die Ausstellung "Light out of Darkness" referiert auf ein nicht realisiertes Einzelausstellungsprojekt mit demselben Titel für das University Art Museum in Berkeley Mitte der 1980er Jahre. Es scheiterte nicht zuletzt aufgrund von Conners Kompromisslosigkeit im Umgang mit Institutionen, die Regeln im Umgang mit Kunst und Künstler_innen aufstellen, die er nicht akzeptieren wollte. "Licht aus Dunkelheit" betont den experimentellen Charakter seines Filmschaffens, das besonders in den frühen Arbeiten einer fulminanten Befragung perzeptiver Möglichkeiten gleicht. Als symbolische Dualität steht Licht und Dunkelheit für das Denken des Künstlers in Gegensätzen, Metaphern und Mystizismen.

Bruce Conner. Light out of Darkness
5. Mai bis 28. November 2021