Homunculus-Festival verlängert Vertrag mit künstlerischer Leiterin

Mit einer Auslastung von 98 Prozent bzw. fast 2'000 Besuchern ist am Freitag das Jubiläumsfestival "30 Jahre Homunculus" in Hohenems zu Ende gegangen. Aufgrund der Corona-Präventionskonzepte konnten dieses Jahr 1000 Theatergäste weniger begrüßt werden – dennoch zeigen sich Veranstalter wie auch das Publikum überaus zufrieden. Grosse Zustimmung gab es auch über die sorgsame und inspirierte Auswahl der Compagnien durch Susi Claus. Die Vertragsverlängerung mit der künstlerischen Leiterin, die im Jahr 2022 wieder angestanden wäre, wurde bereits jetzt während des Festivals beschlossen und für die nächsten fünf Jahre vereinbart. "Wir geben Susi Claus und dem Festival damit Planungssicherheit und freuen uns auf die Prolongation der erfolgreichen Zusammenarbeit", erklären Präsident Günter Bucher und Geschäftsführer Dieter Heidegger.

Für die Puppentheaterszene war Hohenems - genauer gesagt das Figurentheaterfestival Homunculus - "the place to be", konstatierte Figurentheaterstar Michael Hatzius, der mit dem Stück "Ich bin Einhorn, wer bist du?" begeisterte. Die Möglichkeit, live vor Publikum auf einer Bühne aufzutreten, statt auf Videoübertragungen zu setzen, war einzigartig in Österreich und Deutschland. Heidegger dazu: "Aufgrund der langen Theaterpause hatten wir mehr oder weniger lauter Uraufführungen, da alle von Null auf oder mit neuen Stücken angefangen haben!" Selbst Altintendant Pavel Möller-Lück, der mit seinem bewährten Publikumshit "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" wieder aufgetreten ist, empfand die Aufführung wie eine Premiere: "Man muss nach einer so langen aufführungsfreien Zeit erst wieder in den ,Flow‘ kommen."

Wetterglück herrschte bei der Open Air Vorstellung im Palasthof Hohenems, bei der die Nibelungen in einer wilden "Sex & Crime"-Story samt Akrobatikeinlagen thematisiert wurden. Zu den zahlreichen Programmperlen des Jubiläumsfestivals zählten die zarte Schattenspielgeschichte des "Kleinen Häwelmann" mit Peter Müller und Susi Claus, die turbulenten Zwischenfälle der Handmaids oder das zauberhaft-poetische Stück "Ente, Tod und Tulpe" nach dem gleichnamigen Buch von Wolf Erlbruch. Auch Pierre Schäfer sorgte mit dem „Wolf und die sieben Geißlein“ wieder für viel Begeisterung, während Gründungsintendant Christoph Bochdansky & die Strottern mit „Im Blut“ mit Musik und Puppenspiel Geschichten mit Sentimentalität und Schmunzeln webten. Mit einem wortwörtlichen Theaterremmidemmi und „Giganten des Universums“ von Candlelight Dynamit ging das Jubiläumsfestival zu Ende. Nächstes Jahr soll wieder vor normal-vollem Haus veranstaltet werden. Zudem planen die Festival-Macher die Bespielung des bis dahin verkehrsfreien Kirchplatzes direkt vor dem Löwensaal. Homunculus XXXI wird vom 19. bis 27. Mai 2022 stattfinden.