Ann Demeester designierte neue Direktorin des Kunsthauses Zürich

Im Vorfeld der offiziellen Eröffnung des Erweiterungsbaues des Kunsthauses Zürich im kommenden Oktober regelt die Zürcher Kunstgesellschaft auch die zukünftige Leitung der renommierten Institution neu. Zwölf Monate, nachdem der Vorstand eine Findungskommission aus Vorstandsmitgliedern und international erfahrenen Experten einberufen hatte, hat sich die 1976 im belgischen Brügge geborene Literaturwissenschaftlerin Ann Demeester gegen vierzig weitere Bewerber durchgesetzt. Ab Januar 2023 wird sie die alleinige Verantwortung des Hauses übernehmen.

Demeester leitet seit 2014 das Frans Hals Museum im niederländischen Haarlem. Zuvor stand sie während acht Jahren an der Spitze des de Appel arts centre, einem Ausstellungszentrum für zeitgenössische Kunst in Amsterdam, berühmt für die internationale Ausbildung von Kuratoren.

Demeester arbeitete auch als Kunstkritikerin bei renommierten Zeitungen, war Assistentin von Jan Hoet und Kuratorin am Stedelijk Museum für aktuelle Kunst in Gent und dem Museum Marta Herford, wo sie Projekte mit Künstlern wie Luc Tuymans, Richard Tuttle, Salla Tykka and Mika Rottenberg realisierte. Und seit 2020 hat sie zudem eine ordentliche Professur für Kunst und Kultur an der Radboud Universiteit Nijmegen inne.

Die Belgierin wird sich gemäss Mitteilung ab Januar 2022 zunächst Teilzeit und ab Juli 2022 Vollzeit in ihr neues Amt einarbeiten, bevor sie zum 1. Januar 2023 dann die volle Verantwortung für die Leitung des Kunsthaus Zürich offiziell von Christoph Becker übernimmt. Becker verlässt das Kunsthaus Zürich nach fast 23 Jahren mit einer von ihm kuratierten Ausstellung zu Niki de Saint Phalle (2.9.2022–8.1.2023).

Das Kunsthaus Zürich gilt als das älteste kombinierte Sammlungs- und Ausstellungsinstitut der Schweiz. Neben einer Sammlung überwiegend westlicher Kunst vom 13. Jahrhundert bis heute, zeigt es zwischen acht und zehn Ausstellungen pro Jahr. Der private Trägerverein, die Zürcher Kunstgesellschaft, ist mit 23’000 Mitgliedern der grösste Kunstverein im deutschsprachigen Raum. Ab der Eröffnung des von David Chipperfield Architects gestalteten Erweiterungsbaus am 9. Oktober 2021 soll das dann grösste Kunstmuseum der Schweiz durchschnittlich 380’000 Besuchende pro Jahr anziehen.