Max Bill global

Der Schweizer Max Bill war Architekt, Künstler, Gestalter, Theoretiker und zugleich hervorragender Netzwerker. Bereits als junger Mann gründete er neue Künstlergruppen wie die "Gruppe Z" und "Die Augen", schloss sich der etablierten Bewegung "Abstraction-Création" in Paris an, organisierte Ausstellungen und publizierte Aufsätze. Die Ausstellung "Max Bill global" legt erstmals einen Fokus auf Bills künstlerisches Netzwerk und zeigt auf, welch wichtige Rolle diese internationalen Kontakte in der Entwicklung und Rezeption des "Homo Universalis" spielten.

Max Bill war eine der prägenden Figuren für Design und Kunst um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Als Maler, Bildhauer, Architekt, Designer, Grafiker und Typograf wie auch als Theoretiker, Sammler, Kurator, Publizist, Lehrer, Politiker und Aktivist verarbeitete er in seiner vielseitigen Tätigkeit Impulse aus den unterschiedlichsten Disziplinen und Strömungen seiner Zeit. Im Laufe seines Lebens knüpfte und pflegte er ein weltumspannendes Netz aus Kontakten und engagierte sich stets für einen internationalen künstlerischen Dialog. Als Brückenbauer zwischen Generationen und über Landesgrenzen hinweg förderte er den Austausch zu aktuellen Fragen der Gestaltung und präsentierte diese in Ausstellungen und Publikationen einem breiten Publikum. Er setzte Massstäbe für gestalterische Prinzipien in der Grafik, im Produktdesign und in der Architektur. Stets strebte er nach ökonomischen, nachhaltigen und zugleich ästhetischen Lösungen. Während Bill in der angewandten Kunst das Potenzial sah, das Leben der Menschen zu verbessern, sollte die freie Kunst der Gesellschaft in geistiger Hinsicht dienen. Dabei verstand er es bestens, sein weit verzweigtes Netzwerk für seine Ziele zu nutzen. Obwohl Bill mit seiner ehrgeizigen und gradlinigen Art wiederholt auf Ablehnung stiess, avancierte er zu einem der prominentesten Vertreter, Verfechter und Theoretiker der konkreten Kunst.

Die Ausstellung im Zentrum Paul Klee konzentriert sich erstmals auf Bills weitläufiges und internationales Geflecht unterschiedlicher Beziehungen und zeigt deren zentrale Bedeutung für seinen Erfolg auf. Rund 90 Arbeiten von Max Bill aus allen Schaffensphasen bilden den roten Faden der Ausstellung und zeigen den Künstler in all seinen Facetten. Neben Malerei, Zeichnungen, Plastiken und Skulpturen werden eine Auswahl an seriell produzierten Gegenständen des täglichen Gebrauchs, Entwürfe, von Bill gestaltete Plakate und Designobjekte gezeigt. Die weitgehend chronologische Präsentation wird durch rund 50 Arbeiten von Kunstschaffenden aus Max Bills künstlerischem Umfeld und Freundeskreis ergänzt, darunter Josef Albers, Hans Arp, Theo van Doesburg, Lyonel Feininger, Camille Louis Graeser, Donald Judd, Wassily Kandinsky, Paul -Nagy, Piet Mondrian, Antoine Pevsner, Oskar Schlemmer, Sophie Taeuber-Arp, Joaquín Torres-García, Georges Vantongerloo, Mary Vieira, Andy Warhol und Hanns Robert Welti. Auf diese Weise macht die Ausstellung die vielfältigen interdisziplinären Bezüge und die gegenseitigen Impulse sichtbar.

Max Bill global
16. September 2021 bis 9. Jänner 2022