Zurich Film Festival zeichnet Sharon Stone mit Golden Icon Award aus

26. September 2021
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Das Zurich Film Festival (ZFF) hat die US-Schauspielerin Sharon Stone am Samstagabend mit dem "Golden Icon Award" für ihre Karriere ausgezeichnet. Es ist der höchste Preis, den das Festival zu vergeben hat. Zu Ehren von Stone zeigte das ZFF das Mafia-Drama "Casino" von Martin Scorsese, für das die vielseitige Charakterdarstellerin 1996 eine Oscarnomination erhalten hatte.

In ihrer Dankesrede sprach die Schauspielerin davon, wie sie ihr Beruf gelehrt habe, die Menschen zu lieben. "Wir müssen uns nicht mögen", sagte sie. "Aber wir müssen uns lieben." Diese Lektion habe sie auch abseits der Leinwand verinnerlicht. "Es ist eine Lektion, die mich zu meinem humanitären Engagement geführt hat. Eine Lektion, die mich in Kriegsgebiete geführt hat. Sie hat mich in Krankenhäuser geführt, in Hospize und Weisenhäuser. An Orte, die überfüllt waren, wo Menschen Hunger litten und verzweifelt waren." Stone rief dazu auf, die Mitmenschen zu lieben. Das habe sie ihr Publikum gelehrt: "Danke dem Kino. Danke euch hier in Zürich. Denn ihr kennt mich nicht, aber ihr habt beschlossen, mich zu lieben."

Christian Jungen, Artistic Director des ZFF, lobte Stone in seiner Laudatio als "wahre Ikone der siebten Kunst, eine Frau, wie sie Hitchcock geliebt hätte: Mysteriös, manchmal gefährlich, und gerissener als jeder Mann. Eine Schauspielerin, die noch klassischen Hollywoodglanz verkörpert." Jungen machte auch darauf aufmerksam, dass Stone in einer von männlichen Stars geprägten Epoche einer der ersten weiblichen Superstars war und sich "lange vor Metoo gegen Sexismus zur Wehr" setzte, und so zu einem Vorbild für viele junge Schauspielerinnen wurde. Weiter erwähnte er die kürzlich veröffentlichten Memoiren "The Beauty of Living Twice", in denen der Star aus "Total Recall" (1990) und "Basic Instinct" (1992) mit dem damaligen Hollywood abrechnet.

Es ist bereits das fünfte Mal hintereinander, dass der "Golden Icon Award" an eine Frau ging. Frühere Preisträgerinnen waren Juliette Binoche, Cate Blanchett, Judi Dench und Glenn Close. Weitere Preisträger umfassen Arnold Schwarzenegger, Michael Douglas, Richard Gere und Sean Penn.