Begegnung von Kunst und Pädagogik

Bei der Sanierung der Paedakoop in Schlins stand gemäß Richtlinien des Landes Vorarlberg eine Summe für Kunst-und-Bau-Projekte zur Verfügung. Dieses Geld wurde aber nicht für fest am Ort verbleibende Kunstobjekte aufgewendet, sondern in die Begegnung der Kinder und Jugendlichen an der Schule mit Kunstschaffenden investiert. Zwischen 2016 und 2020 arbeiteten sieben Künstlerinnen und Künstler sowie ein Künstlerpaar für jeweils zwei Monate in der Paedakoop. Mit der nun vorliegenden Publikation findet dieses bemerkenswerte Kunst-und-Bau-Projekt einen dokumentierenden Abschluss.

Bei der Paedakoop handelt es sich um eine Kooperation des Vorarlberger Kinderdorfs sowie dem Werk der Frohbotschaft Batschuns und betreibt am Standort Schlins Schulen, Wohngruppen und eine Lebensweltorientierte Betreuung (LOB).

Aus 20 nominierten Künstlerinnen und Künstler wurden acht Positionen (sieben Einzelpersonen, ein Künstlerpaar) zu einem zweimonatigen Aufenthalt in Schlins eingeladen: So haben zwischen 2016 und 2020 Maria Jansa, Flatz, Bele Marx & Gilles Mussard, Ferdinand Ruef, Ilse Aberer, Ingo Giezendanner, Stephen Mathewson und Harald Gfader in temporären Ateliers an der Paedakoop gearbeitet. Die nun erschienene Publikation soll nicht nur den Abschluss, sondern auch einen Bestandteil des Projekts markieren.

Einführungstexte von Ariane Grabher stellen die Künstlerinnen und Künstler sowie ihre Themen vor, Gabriele Bösch hat die Atelieraufenthalte vor Ort mit feinem Gespür für Situationen und Worte literarisch begleitet. In den sensiblen, hellhörigen Texten der Autorin kommen Kinder, Jugendliche und Kunstschaffende gleichermaßen zu Wort.

Mehr als eine Dokumentation, gibt das von Magdalena Türtscher gestaltete Buch einen lebendigen Einblick in die vielgestaltigen Begegnungen von Kunst und Pädagogik. Ob im Feldbrand mit der Keramik- und Objektkünstlerin Maria Jansa, mit Flatz an einem Haus (sprich Geborgenheit) bauend, mit Bele Marx & Gilles Mussard in der Ruine Jagdberg beim Filmdreh auf den Spuren von Heimat, Atelier-besetzend beim Zeichner Ferdinand Ruef, maximal reduziert und konzentriert mit Ilse Aberer, im Wald mit Ingo Giezendanner, rockig mit "Birdman“ und Stephen Mathewson oder auf malerischer Spurensuche mit Harald Gfader: Die Ateliers wurden zu gegenseitig inspirierenden Anlaufstätten und Orten von Diskussion, die von den Mädchen und Buben der Paedakoop erfreulich oft aufgesucht wurden.

Pädakoop Kunst & Bau
hrsg. v. Landespressestelle
Vorarlberg, 2021
www.vorarlberg.at/presse