Jacqueline de Jong - Der ultimative Kuss

Das Kunstmuseum Ravensburg präsentiert die erste museale Einzelausstellung der niederländischen Künstlerin Jacqueline de Jong in Deutschland.

De Jong zählt zu den wichtigsten Protagonist:innen der europäischen Nachkriegsavantgarde und entwickelt bis heute ein rebellisches, stilistisch vielfältiges Lebenswerk.

Mit über 70 Werken gibt die Ausstellung Einblick in ihr kraftvolles malerisches und druckgrafisches Œuvre und ihre unbeugsame aktivistische Haltung – von den Anfängen in den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart. Jacqueline de Jong hat Avantgarde-Netzwerken wie der Situationistischen Internationale eine der wenigen weiblichen Stimmen verliehen und stand in engem Austausch mit Künstlern der Gruppe "SPUR" und ehemaligen Mitgliedern der Künstlergruppe "CoBrA", die einen Schwerpunkt der Sammlung Selinka des Kunstmuseums bilden.

Als Künstlerin, die als freigeistige Akteurin die männlich dominierte Avantgarde im Paris der 1960er-Jahre mitbestimmte, war de Jongs Anfangszeit durch die aktive Mitarbeit in der Situationistischen Internationale (S.I.) geprägt; es folgten ihre Arbeit als Herausgeberin und Gestalterin der legendären Zeitschrift "The Situationist Times" (1962– 1967) und ihre Beteiligung an den Studentenprotesten im Mai 1968. Parallel steht sie von Anbeginn für eine malerische Praxis ein, die von einem spielerisch provokanten Humor gekennzeichnet ist und anhand von Konflikten und Gewalt, Sexualität und Erotik wesentliche Aspekte des menschlichen Daseins verhandelt. So vereinen ihre Werke das Menschliche mit dem Monströsen und verbinden persönliche Beobachtungen mit medialen Ereignissen zu pulsierenden erzählerischen Sequenzen. Der Ausstellungstitel "The ultimate kiss (Der ultimative Kuss)" ist einer gleichnamigen Arbeit entlehnt, die die Einheit von Leben und Tod auf eindringliche Weise bildhaft macht.

Jacqueline de Jong: The ultimate kiss
12. März bis 26. Juni 2022