Jose Dávila – Memory of a Telluric Movement

Das Museum Haus Konstruktiv widmet dem mexikanischen Künstler Jose Dávila eine umfassende Einzelausstellung. Gezeigt wird neben ausgesuchten neuen Malereien eine Vielzahl skulpturaler Arbeiten, die Dávila in sorgfältiger Auseinandersetzung mit den architektonischen Gegebenheiten des Museums zu überraschenden Werkensembles zusammenstellt.

Jose Dávila interessiert sich für Raum und Masse sowie für mathematische Gesetze und physikalische Phänomene. Und so gehört das Spiel mit Schwerkraft und scheinbarer Schwerelosigkeit, mit Statik und Dynamik, Spannungs- und Kompressionskräften sowie jenen labilen Momenten, bevor etwas zusammenfällt, zu den Charakteristika seines Schaffens. Hinzu kommt die Einbeziehung natürlicher und industriell gefertigter Materialien; aus deren Gegenüberstellung entstehen poetische Werke, die ebenso sinnlich fesselnd wie strukturell ausformuliert sind.

"Memory of a Telluric Movement" lautet auch der Titel der Ausstellung im Museum Haus Konstruktiv. Jose Dávilas sensible Kalibrierung von Masse und Leichtigkeit, Volumen und Transparenz, geometrischen und organischen Formen, natürlichen und industriellen Materialien zeichnet seine unverkennbaren Objekte, Installationen und Malereien aus. Zugleich erinnert die Präsentation im Haus Konstruktiv daran, dass jede noch so kleine (tellurische) Bewegung eine wohlausbalancierte Struktur zum Einstürzen bringen kann. In diesem Sinne verweist die Soloschau auch auf die globale Situation, die durch gesellschaftspolitische, ökologische und ökonomische Entwicklungen schnell aus dem Lot geraten kann.

Dávilas Ausstellungen und Projekte eröffnen vielfältige Bezüge zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts, insbesondere zur konstruktiv-konkreten Kunst, zur Minimal Art, Arte povera und zur Konzeptkunst.

Jose Dávila – Memory of a Telluric Movement
kuratiert von Sabine Schaschl
Bis 11. September 2022