Freiburger Fayencen im Zunfthaus zur Meisen

23. Februar 2008
13.12.2007 bis  02.03.2008
Bildteil

Zum ersten Mal wird in der deutschsprachigen Schweiz die gut erforschte, reichhaltige Produktion der Freiburger Fayencemanufakturen des 18. Jahrhunderts in einer umfassenden Schau vorgestellt. Vom 13. Dezember 2007 bis 2. März 2008 beherbergen die prächtigen Rokoko-Räume des Zunfthauses zur Meisen einzigartige Meisterstücke der festlichen Tafel.

Die Freiburger Fayencen sind dem breiten Publikum kaum bekannt, obschon seit Mitte des 18. Jahrhunderts im Kanton Freiburg Fayencen von ausgezeichneter Qualität hergestellt wurden. Die prächtigen Rokoko-Räume des Zunfthauses zur Meisen bilden den adäquaten Rahmen für die Präsentation des sorgfältig geformten und bemalten Geschirrs, das im 18. Jahrhundert die festliche Tafel in Freiburg und auch anderswo bestückte.

Ungefähr 70 Objekte aus privatem und öffentlichem Besitz sind in der Ausstellung zu sehen und zeugen von der hohen Qualität der Freiburger Fayencen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Teile von Tafel- sowie von Tee- und Kaffeeservices, die sich erhalten haben. Als Dekor waren, dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend, Blumen und Darstellungen von Chinesen beliebt. Das Freiburger Patriziat zählte zu den Auftraggebern, die Services mit ihrem Familienwappen bestellten, aber auch der Fürstabt von Einsiedeln, was für die überregionale Ausstrahlung der Freiburger Fayencen spricht.

Die gleichzeitige Präsentation einer Auswahl von Fayencen aus Frankreich und Deutschland und aus den übrigen Schweizer Manufakturen des 18. Jahrhunderts erlaubt den Vergleich mit der zeitgenössischen Produktion. Das Charakteristische der Freiburger Fayencen, aber auch ihre Qualität und Bedeutung werden somit fassbar. Archäologische Fundstücke, die in der Ausstellung gezeigt werden, ermöglichen Einblicke in die technischen Abläufe beim Herstellen von Fayencen. Eine grosse Zahl von Fragmenten lassen sich, sorgfältig zu Geschirren rekonstruiert und umgezeichnet, mit erhaltenen Stücken direkt vergleichen.

Auslösend für die Ausstellung war die Grabung des archäologischen Dienstes des Kantons Freiburg auf dem Gelände der ehemaligen Fayencemanufaktur in der Freiburger Altstadt. Die darauf folgende Aufnahme des reichen Fundmaterials durch den archäologischen Dienst geschah in enger Zusammenarbeit mit dem Departement für Geowissenschaften, Mineralogie und Petrographie der Universität Freiburg und mit Spezialisten aus dem Bereich der Kunstgeschichte. Dank diesem Forschungsprojekt ist es gelungen, eine ganze Reihe hochwertiger, in Museen und Privatsammlungen bewahrter Stücke als Freiburger Fayencen zu identifizieren und deren Geschichte aufzuarbeiten.

Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit zwischen dem Museum für Kunst und Geschichte Freiburg, welches die Ausstellung im Sommer 2007 präsentierte, dem Schweizerischen Landesmuseum, Zürich und dem Amt für Archäologie des Kantons Freiburg entstanden.

Begleitpublikation: Die reich bebilderte, 304-seitige Monographie "La Faïence de Fribourg (1753-1844)" von Marino Maggetti ist in französischer Sprache zu CHF 99.– erhältlich. Maggetti, Marino: "La Faïence de Fribourg (1753-1844)", Editions Faton, Dijon 2007. ISBN 978-2-87844-089-8.

Freiburger Fayencen
13. Dezember 07 bis 2. März 08

Zunfthaus zur Meisen
Porzellan- und Fayenceausstellung
Münsterhof 20, CH-8001 Zürich
T 0041 (0)44 221 28 07
F 0041 (0)44 211 29 49

Öffnungszeiten:
Di bis So 10.30 - 17 Uhr
Feiertage geschlossen