Zauber Berge

Bereits Aufklärer wie Jean-Jacques Rousseau oder Albrecht von Haller übten sich in Alpen-Euphorie und Heilkräuter-Begeisterung. Gesundheitstouristen, namentlich aus England und Deutschland, strömten scharenweise in die Lebensreform-Kolonie auf dem Monte Verità im Tessin oder das Sanatorium "Lebendige Kraft" von Max Bircher-Benner auf dem Zürichberg und das "Waldsanatorium" in Davos.

Banken und Berge, sichere Städte und pünktliche Züge gehören zum Image der Schweiz. Gesunde Luft und sauberes Wasser, Thermalbäder, Höhenkurorte und natürliche Lebensmittel ebenfalls. Die Alpenmilch zum Beispiel oder das Birchermüesli. Die Ausstellung beginnt mit einer historischen Stereoschau, ergründet den Ruf der Schweiz als Gesundheitsparadies und schlägt den Bogen von Albrecht von Hallers Alpengedicht zur Lebensreformkolonie auf dem Monte Verità, zur Bircher-Benner-Klinik auf dem Zürichberg, zu den Höhenkliniken in Leysin und Davos, zur Ovomaltine und zur Monumentalskulptur "Die Sonnenanbeterin" auf der Zürcher Landiwiese. Überraschende Exponate werfen ein neues Licht auf die Schweizer Gesundheitslandschaft ausserhalb der Operationssäle.

Ist das Klichee der "Gesundheitslandschaft Schweiz" hausgemacht oder in den Köpfen ausländischer Touristen und Utopisten entstanden? Dieser Frage geht das Landesmuseum Zürich in seiner Ausstellung "Zauber Berge – Die Schweiz als Kraftraum und Sanatorium" nach.

Zauber Berge
Die Schweiz als Kraftraum und Sanatorium
26. März bis 15. August 2010